Beschlagen der Tauchmaskengläser Ulrich Mößlang der Tauchbrillenspezialist + zertifizierter Sport-Optiker |
Warum beschlägt eine Tauchmaske? Die wassergesättigte, wärmere Luft im Maskeninnenraum kann an der kalten Scheibe die Sättigkeit nicht mehr aufrecht erhalten und so bildet sich der Niederschlag am kälteren Maskenglas als superkleine Wassertröpfchen die durch den Benetzungswinkel auf der Glasfläche entstehen, eine unregelmäßige Fläche bilden und ein klares Bild verhindern. Ähnlich ist es wie in einem Nebel, der auch aus sehr kleinen Wassertröpfchen besteht und undurchsichtig ist. Hier
kann ein Selbstversuch durchgeführt werden. Um ein Beschlagen zu verhindern muss man das Gesicht im Wasser abkühlen und dann die Maske aufsetzen. Wenn in den kälteren Schichten des Sees die Maske anläuft, hilft nur noch die Maske fluten (nicht nur ausspülen), bis sich das Gesicht weiter abgekühlt hat. Einige
behaupten die Gläser werden mit Silikonöl benetzt um in der
Verarbeitung ein besseres Ergebnis zu erzielen und darum laufen die
neuen Gläser so stark an. Das ist nicht richtig, es gibt keinen Grund
die Gläser so zu behandeln. Vielmehr ist es möglich, dass sich
Silikondämpfe aus dem neuen Maskenkörper lösen und sich auf den
Gläsern ablagern und den Benetzungswinkel vergrößern. Reinigung der Tauchmaske nach dem Kauf: Die Maske zur Reinigung mit Cola füllen ist zwar
ganz lustig hilft aber nicht. Das habe ich selbst bei verschiedenen
Masken und mit verschiedenen Colasorten ausprobiert. Auch über mehrere
Tage einweichen und rubbeln hilft da nicht. Nach Rücksprache
mit Wacker-Silikone können Silikonreste am besten mit Aceton entfernt
werden. Den Stofflappen oder Papierküchenrolle öfters wenden und
mit Wasser gründlich ausspülen. Nicht komplett in den Geschirrspüler legen! Durch die Hitze springt der Plastikrand oder wird brüchig. Der Silikonkörper alleine hält den Waschvorgang aus und kann so gereinigt werden.
Die
Antibeschlagmittel verhindern nicht den Beschlag sondern setzen die
Oberflächenspannung herab.
Schöne beschlagfreie Tauchgänge sind garantiert. Bei den Brillengläsern wird eine Beschlagfreiheit durch eine Cleancoat-Beschichtung vorgegaukelt. Die Beschichtung erhöht die Oberflächenspannung, so dass sich die superkleinen Wassertröpfchen zusammenschließen und die großen Wassertropfen am Glas runterperlen sollen. Nur funktionieren, tut es leider nicht so und hoffentlich wurde die Beschichtung nicht unter der Versprechung gekauft. Meine mit Clean-Coat beschichteten Brillengläser laufen jedenfalls genauso an wie unbehandelte. Die
einzige Möglichkeit ein Beschlagen von vorneherein zu verhindern, ist
eine Ausstattung mit gehärteten Doppelscheiben (Isolierglas) die ein
nicht leitendes Gas einschließen. Die Herstellungskosten dürften für
einen begrenzten Absatz sorgen, die weiteren zwei Flächen an den
Gläsern für Farbsäume und Verzeichnungen. |